Napoleon und Kruszynka

Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, und jede Geschichte hat seine Helden. Dies wird eine Geschichte über einen Kaiser der Franzosen und über ein hübsches Mädchen sein. Die Handlung der Geschichte spielte sich im Kruszyna-Gasthaus ab.

Napoleon Bonaparte war mehrmals Gast in Bunzlau. Der Besuch im Mai 1812 dauerte jedoch nicht lange. Nach feierlicher Begrüßung beschloss der Kaiser in einem Hotel „Unter schwarzem Adler” zu übernachten. Weil die Reise sehr mühsam war, träumte er von einer warmen Tasse Tee. Diese wurde ihm von Rosalie serviert. Wegen ihrer weiblichen Kurven, die gleichzeitig auf die Liebe zur guten Küche deuteten, wurde sie „Kruszynka“ genannt. Bonaparte tauschte ein paar Worte mit dem Fräulein aus war zunehmend begeistert von der Bewohnerin des nahe gelegenen Ortes - Kruszczyn. Die Zeit jedoch drängte und der Kaiser verlies eilig die Stadt. Das schöne Fräulein Kruszynka blieb in seiner Erinnerung.

Am 13. Dezember 1812 kam der Kaiser incognito zurück in die Stadt. Er flüchtete unter falscher Identität als Fürst Vincent Caulaincourt aus der Gegend von Moskau. Er reist mit einem Schlitten, dessen Riss bei Temperaturen von minus 22 Grad ihn zu einer Unterbrechung der Reise gezwungen hat. Trotz der Drohung der Preußen ihn zu inhaftieren, kam er ins das gleiches Hotel und belegte dasselbe Zimmer auf derselben Etage. Durchgefroren bestellte er, wie damals eine Tasse Tee. Sie wurde wieder ihm wieder von Rosalie serviert, die ihn sofort als Napoleon wiedererkannte. Sie konnten sich hervorragend miteinander unterhalten, bis ein anvertrauter Diener Napoleons ihm die Nachricht über sich in der Gegend aufhaltende Preußen berichtete. Das Fräulein überredet den Kaiser kurzerhand in Ihrem Haus in Kruszyna Unterschlupf zu suchen. Die riskante Nacht endete glücklich und beide kamen wohlbehalten im Haus von Rosalie an.

Dort ließen sich von ihren Gefühlen hinreißen und verbrachten gemeinsam die Nacht miteinander. Eigentlich nur einen Teil der Nacht, weil ein Adjutant Napoleons, ihn vor der kommenden Gefahr warnte. Der Kriegsgott musste das schlafende Fräulein wider Willen verlassen. Die Abreise von der schönen Kruszynka fiel ihm sichtliche schwer. In der Hektik hinterlies er ein paar Worte zum Abschied. Er erklärte sein Verhalten und flüchtete aus dem Gebiet der Region Bunzlau. Bald darauf besuchte er Bunzlau noch zwei weitere Male, doch er traf Rosalie nicht mehr. Sie blieb ihm nur als eine schöne Erinnerung.

Wie viel Wahrheit in der Geschichte liegt, lässt sich nicht beantworten. Nicht die Wahrheit ist hier das wichtigste, sondern der Reiz der Geschichte und der Handlung die sich hier abgespielt hat. Deswegen steht heute zur Erinnerung an das schöne Fräulein Kruszynka, im Ort wo sie angeblich wohnte, das Gasthaus, das an den unfertigen Brief Napoleons hinweisen soll.